Europäische Finanzpolitik: Makroökonomische Koordination

Business & Finance, Economics, Macroeconomics
Cover of the book Europäische Finanzpolitik: Makroökonomische Koordination by Lukas Brinkmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Lukas Brinkmann ISBN: 9783640849895
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 3, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Lukas Brinkmann
ISBN: 9783640849895
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 3, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Seit der Gründung der Europäischen Währungsunion (EWU) 1999 fehlen den Mitgliedsstaa- ten wichtige Instrumente der nationalen Wirtschaftspolitik, da diese nun in die Europäische Zentralbank (EZB) übergegangen sind. Dadurch, dass es keine nationalen Währungen und die damit einhergehenden Wechselkurse mehr gibt, können die einzelnen Volkswirtschaften folg- lich nicht mehr auf- oder abwerten. Die EZB betreibt nämlich eine einheitliche Geldpolitik für die EWU und orientiert sich nicht an nationalen Erfordernissen. Für viele Länder entstanden dadurch positive Effekte. Die einheitliche und stabilitätsorientier- te Geldpolitik verringerte das Potential einer erhöhten Inflation erheblich. Dies lag vor allem daran, dass die zuverlässige und wissensstarke damalige Deutsche Bundesbank als Vorbild genommen wurde. Ferner verringerte sich die Risikoprämie bei den Zinsen deutlich.1 Länder wie Spanien, Italien oder Irland konnten sich nach Einführung des Euros günstiger Geld an den Finanzmärkten beschaffen. Dies führte in der Anfangsphase der EWU zu deutlich höhe- ren Wachstumsraten in diesen Ländern, aber auch zur Unterstützung von Fehlentwicklungen wie beispielsweise der spanischen Immobilienblase. Die EWU ist ein Staatenkonstrukt mehrerer verschiedener Staaten, welche sich strukturell unterscheiden. Aufgrund der Heterogenität stellt sich unter Ökonomen oft die Frage, ob eine makroökonomische Koordination sinnvoll ist, um beispielsweise asymmetrischen Schocks besser entgegenzuwirken oder auch um Steuersysteme etc. zu harmonisieren. Durch die Fi- nanzkrise von 2008 waren die Staaten weltweit gezwungen ihre Wirtschaft durch schuldenfi- nanzierte Konjunkturpakete zu unterstützen. Hierbei handelte die Europäische Union (EU) als Staatengemeinschaft eher unkoordiniert. Die Länder handelten sehr unterschiedlich. Deutsch- land und Spanien verabschiedeten in Relation zum BIP große Konjunkturpakete. Kleinere Länder und Italien hingegen beschlossen sehr geringe oder gar keine Maßnahmen. Aus die- sem Sachverhalt ergibt sich die Frage, ob es Länder in der EWU gibt, welche auf grenzüber- schreitende Spillover Effekte setzen und sich selbst nicht aktiv an einer Konjunkturstützung im Form von Fiskalmaßnahmen beteiligen wollen. Diese Frage werde ich in Kapitel 4 näher beleuchten. Zuvor wird in Kapitel 2 mit der Analyse von Multiplikatoreffekten begonnen. In der Wissen- schaft wird oft der keynesianische Multiplikatoreffekt herangezogen, welcher größer eins ist. Jedoch gibt

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Seit der Gründung der Europäischen Währungsunion (EWU) 1999 fehlen den Mitgliedsstaa- ten wichtige Instrumente der nationalen Wirtschaftspolitik, da diese nun in die Europäische Zentralbank (EZB) übergegangen sind. Dadurch, dass es keine nationalen Währungen und die damit einhergehenden Wechselkurse mehr gibt, können die einzelnen Volkswirtschaften folg- lich nicht mehr auf- oder abwerten. Die EZB betreibt nämlich eine einheitliche Geldpolitik für die EWU und orientiert sich nicht an nationalen Erfordernissen. Für viele Länder entstanden dadurch positive Effekte. Die einheitliche und stabilitätsorientier- te Geldpolitik verringerte das Potential einer erhöhten Inflation erheblich. Dies lag vor allem daran, dass die zuverlässige und wissensstarke damalige Deutsche Bundesbank als Vorbild genommen wurde. Ferner verringerte sich die Risikoprämie bei den Zinsen deutlich.1 Länder wie Spanien, Italien oder Irland konnten sich nach Einführung des Euros günstiger Geld an den Finanzmärkten beschaffen. Dies führte in der Anfangsphase der EWU zu deutlich höhe- ren Wachstumsraten in diesen Ländern, aber auch zur Unterstützung von Fehlentwicklungen wie beispielsweise der spanischen Immobilienblase. Die EWU ist ein Staatenkonstrukt mehrerer verschiedener Staaten, welche sich strukturell unterscheiden. Aufgrund der Heterogenität stellt sich unter Ökonomen oft die Frage, ob eine makroökonomische Koordination sinnvoll ist, um beispielsweise asymmetrischen Schocks besser entgegenzuwirken oder auch um Steuersysteme etc. zu harmonisieren. Durch die Fi- nanzkrise von 2008 waren die Staaten weltweit gezwungen ihre Wirtschaft durch schuldenfi- nanzierte Konjunkturpakete zu unterstützen. Hierbei handelte die Europäische Union (EU) als Staatengemeinschaft eher unkoordiniert. Die Länder handelten sehr unterschiedlich. Deutsch- land und Spanien verabschiedeten in Relation zum BIP große Konjunkturpakete. Kleinere Länder und Italien hingegen beschlossen sehr geringe oder gar keine Maßnahmen. Aus die- sem Sachverhalt ergibt sich die Frage, ob es Länder in der EWU gibt, welche auf grenzüber- schreitende Spillover Effekte setzen und sich selbst nicht aktiv an einer Konjunkturstützung im Form von Fiskalmaßnahmen beteiligen wollen. Diese Frage werde ich in Kapitel 4 näher beleuchten. Zuvor wird in Kapitel 2 mit der Analyse von Multiplikatoreffekten begonnen. In der Wissen- schaft wird oft der keynesianische Multiplikatoreffekt herangezogen, welcher größer eins ist. Jedoch gibt

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Entwicklung von Wahrnehmungs- und kognitiven Fähigkeiten im Fußball by Lukas Brinkmann
Cover of the book Chancengleichheit beim Hochschulzugang - Realität oder Wunschdenken? by Lukas Brinkmann
Cover of the book Erziehung und die Würde des Menschen - Ein Konflikt? by Lukas Brinkmann
Cover of the book Privat oder öffentlich? Eine Arendt'sche Betrachtung Honneth'scher Anerkennungssphären by Lukas Brinkmann
Cover of the book A post-colonial approach to Science Fiction - Narrations of Imperialism within 'Star Trek' by Lukas Brinkmann
Cover of the book Die Reformpädagogik in der Weimarer Zeit by Lukas Brinkmann
Cover of the book Interkulturelle Kompetenz. Das Blue-Eyed-Konzept by Lukas Brinkmann
Cover of the book Medialer Einfluss auf adoleszente Mädchen in der heutigen Gesellschaft by Lukas Brinkmann
Cover of the book Nicht-kooperative Spiele und das Nash-Gleichgewicht by Lukas Brinkmann
Cover of the book EuGH-Urteil Commune de Mesquer by Lukas Brinkmann
Cover of the book Die Debatte um den Laizismus - Frankreich und Deutschland im Vergleich by Lukas Brinkmann
Cover of the book Kooperation in der Schule. Schulentwicklung durch kollegiale Zusammenarbeit? by Lukas Brinkmann
Cover of the book Die Bilanzierung des Goodwills nach IAS/IFRS sowie HGB by Lukas Brinkmann
Cover of the book Konvertieren von Rechnungen (Unterweisung kaufmännische Berufe) by Lukas Brinkmann
Cover of the book Strauß lesen - das Theaterstück 'Unerwartete Rückkehr' von Botho Strauß im assoziativen Leseprozess by Lukas Brinkmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy