Beziehungen und Geschlechterrollen in Ovids 'Ars Amatoria'

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Beziehungen und Geschlechterrollen in Ovids 'Ars Amatoria' by Marion Näser, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Marion Näser ISBN: 9783638144964
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 4, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marion Näser
ISBN: 9783638144964
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 4, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2, Philipps-Universität Marburg (Institut für alte Geschichte), Veranstaltung: HS Geschlechterverhältnisse im römischen Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner 'Ars amatoria' verband der römische Dichter Publius Ovidius Naso (43 v. Chr.-17/18 n. Chr.) die traditionellen Elemente der römischen Liebeselegie und des Lehrgedichtes zu etwas völlig Neuem, einem 'Erotodidaktikon', dem ersten umfassenden Flirt-, Sex- und Beziehungsratgeber der Welt. Ovid behandelt sämtliche Stadien, vom Flirt bis zur Aufrechterhaltung der Beziehung, und geht auf alle potenziell dabei auftretenden Probleme ein. Dabei beschreibt er ironisierend und bemerkenswert genau beobachtend die psychologischen Mechanismen von Balzverhalten, Liebe und Beziehung und geht auf psychische Besonderheiten von Frauen und Männern ein. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Strukturen der in der Ars propagierten Beziehungen zu untersuchen. Einen Schwerpunkt bildet dabei die psychologische Betrachtungsweise. Zuerst wird eine Bestimmung der Interpretationsmöglichkeiten und Handlungsfelder der Ars Amatoria versucht. An die Betrachtung der Beziehungsstrukturen schließt sich die Analyse des damit zusammenhängenden Frauenbildes der Ars Amatoria an, das sich durch Pessimismus und Ironie im Dienste der Desillusionierung liebestoller Jünglinge auszeichnet, diese gleichzeitig jedoch durch konkrete Charakterisierungen des 'schwachen Geschlechts' und lebensnahe Tips zu besseren 'Frauenverstehern' im Interesse einer für beide Seiten befriedigenden Beziehung machen möchte. Hinsichtlich der in der Ars Amatoria propagierten Beziehungsform erweist es sich, dass Ovid Anleitung gibt zum Führen einer möglichst konfliktfreien, auf oberflächlicher Rücksicht (Verheimlichen von Fremdgehen, Vermeidung von Kränkungen) basierenden, lockeren Beziehung. Ovid wendet sich zum einen gegen die von ihm als emotionslos dargestellte Ehe, nimmt jedoch auch eine objektivierende und ironisierende Position gegenüber den Tradition der Liebeselegien ein, die selbstzerstörerische Liebe und Treue besangen. Furor wird durch ratio ersetzt, Ovid will einen gezähmten Amor, die Leidenschaft soll immer kontrolliert bleiben und wird teilweise zur theatralischen Pose, zur reinen Geste. Die Tipps der ars amatoria erfüllen eine dreifache Funktion: sie sind zum einen für den Verführer und zugleich als Warnung für die zu Verführenden anwendbar, stellen jedoch andererseits auch eine Hilfe für Probleme in einer 'echten' Liebesbeziehung dar.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2, Philipps-Universität Marburg (Institut für alte Geschichte), Veranstaltung: HS Geschlechterverhältnisse im römischen Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner 'Ars amatoria' verband der römische Dichter Publius Ovidius Naso (43 v. Chr.-17/18 n. Chr.) die traditionellen Elemente der römischen Liebeselegie und des Lehrgedichtes zu etwas völlig Neuem, einem 'Erotodidaktikon', dem ersten umfassenden Flirt-, Sex- und Beziehungsratgeber der Welt. Ovid behandelt sämtliche Stadien, vom Flirt bis zur Aufrechterhaltung der Beziehung, und geht auf alle potenziell dabei auftretenden Probleme ein. Dabei beschreibt er ironisierend und bemerkenswert genau beobachtend die psychologischen Mechanismen von Balzverhalten, Liebe und Beziehung und geht auf psychische Besonderheiten von Frauen und Männern ein. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Strukturen der in der Ars propagierten Beziehungen zu untersuchen. Einen Schwerpunkt bildet dabei die psychologische Betrachtungsweise. Zuerst wird eine Bestimmung der Interpretationsmöglichkeiten und Handlungsfelder der Ars Amatoria versucht. An die Betrachtung der Beziehungsstrukturen schließt sich die Analyse des damit zusammenhängenden Frauenbildes der Ars Amatoria an, das sich durch Pessimismus und Ironie im Dienste der Desillusionierung liebestoller Jünglinge auszeichnet, diese gleichzeitig jedoch durch konkrete Charakterisierungen des 'schwachen Geschlechts' und lebensnahe Tips zu besseren 'Frauenverstehern' im Interesse einer für beide Seiten befriedigenden Beziehung machen möchte. Hinsichtlich der in der Ars Amatoria propagierten Beziehungsform erweist es sich, dass Ovid Anleitung gibt zum Führen einer möglichst konfliktfreien, auf oberflächlicher Rücksicht (Verheimlichen von Fremdgehen, Vermeidung von Kränkungen) basierenden, lockeren Beziehung. Ovid wendet sich zum einen gegen die von ihm als emotionslos dargestellte Ehe, nimmt jedoch auch eine objektivierende und ironisierende Position gegenüber den Tradition der Liebeselegien ein, die selbstzerstörerische Liebe und Treue besangen. Furor wird durch ratio ersetzt, Ovid will einen gezähmten Amor, die Leidenschaft soll immer kontrolliert bleiben und wird teilweise zur theatralischen Pose, zur reinen Geste. Die Tipps der ars amatoria erfüllen eine dreifache Funktion: sie sind zum einen für den Verführer und zugleich als Warnung für die zu Verführenden anwendbar, stellen jedoch andererseits auch eine Hilfe für Probleme in einer 'echten' Liebesbeziehung dar.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Vaterrolle in der Lebensphase Scheidung by Marion Näser
Cover of the book Zur Kultur des Dialogs - Religionshistorische und entwicklungspsychologische Beobachtungen by Marion Näser
Cover of the book Ist das Internet ein Medium? Eine kommunikationswissenschaftliche Untersuchung by Marion Näser
Cover of the book Gesellschaftsvertragstheorien im Vergleich: Thomas Hobbes' 'Leviathan' und John Rawls' 'Theorie der Gerechtigkeit' by Marion Näser
Cover of the book Das Projekt der AKP by Marion Näser
Cover of the book Salvador Dalís Destino. Unterschiede in der Darstellung der Zeit in Bild und Film by Marion Näser
Cover of the book Ist die EU demokratisch legitimiert? Gute Frage, keine Antwort? by Marion Näser
Cover of the book Ethische Fragen und Finanzmärkte. Die Deutsche Bank und ihre Spekulation auf Agrarstoffe by Marion Näser
Cover of the book Ausgewählte Marketingstrategien zur Steigerung des Marktanteils in der Automobilwirtschaft by Marion Näser
Cover of the book The Role of the Three Persons Trinity in the Economy of Salvation by Marion Näser
Cover of the book Die Pflege pflegen. Dem Problem des Fachkräftemangels in der stationären Altenpflege durch Personalmarketing entgegenwirken by Marion Näser
Cover of the book Maßnahmen der Berufsorientierung an einer Leipziger Oberschule by Marion Näser
Cover of the book Der Bismarck-Turm am Starnberger See by Marion Näser
Cover of the book Schneiden einer Zwiebel in Würfel by Marion Näser
Cover of the book Elektronische Kommunikationsmedien. Fluch oder Segen für die innerfamiliäre Kommunikation? by Marion Näser
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy