Ist die EU demokratisch legitimiert? Gute Frage, keine Antwort?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Ist die EU demokratisch legitimiert? Gute Frage, keine Antwort? by Christian Klaas, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christian Klaas ISBN: 9783638584852
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 14, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christian Klaas
ISBN: 9783638584852
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 14, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar Politische Theorie der Europäischen Union, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Entstehung vielfältiger internationaler Organisationen wie z.B. der UNO oder der WTO hat sich der Horizont der Politischen Theorie zunehmend verschoben bzw. erweitert. Untersuchungen und Überlegungen wie Regieren jenseits des Nationalstaats demokratisch legitimiert werden kann, rücken immer mehr in den Fokus. Besondere Aufmerksamkeit wird hier vor allem der Europäischen Union (EU) zuteil, dem bisher ehrgeizigsten Projekt Souveränität unter dem Dach einer internationalen Institution zu bündeln (vgl. Moravcsik 2004: 337). Ursprünglich vor dem Hintergrund einer immanenten Friedensidee gegründet, entwickelte sich in der Folgezeit für die heutige EU immer mehr das Motiv der Wohlstandmehrung zur Triebfeder weiterer Integration und Erweiterung. Da die Staaten sich im Laufe der Zeit alle auf die eine oder andere Weise zu Wohlfahrts- und Sozialstaaten entwickelt hatten, sie alleine jedoch unter den Bedingungen einer wirtschaftlichen Globalisierung nicht mehr in der Lage waren, die an sie herangetragenen Erwartungen bzw. materiellen Aufgaben zu erfüllen, gaben die Nationalstaaten schrittweise Teile ihrer Souveränität an die EU ab, um auf diese Weise ihre Handlungsfähigkeit wiederzugewinnen (vgl. Beck & Grande 2004: 123f). Die so genannte 'negative Integration', die Politik der Marktöffnung und Wettbewerbsgleichheit umfasst, war und ist daher sehr erfolgreich, während die marktkorrigierende oder marktergänzende 'positive Integration' dagegen in der Regel nur im Schneckentempo voran kam, sofern sie überhaupt von der Stelle kam. Besonders schwer tat sich die EU bislang auch in der Außenpolitik, weil in diesem Feld besonders weit auseinander strebende Interessen der Mitgliedsstaaten einer gemeinsamen Politik in die Quere kommen (vgl. Schmidt 2000: 425). Kurzum, die wirtschaftliche und rechtliche Integration in der EU sind weit vorangeschritten, während die politische Integration mit großem Abstand hinterher hinkt. Das hat, wie wir später sehen werden, Konsequenzen für die Legitimitätsdebatte um die EU. Umso weiter die Integration insgesamt fortgeschritten ist, desto komplexer und unübersichtlicher wurde die EU für ihre Bürger.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar Politische Theorie der Europäischen Union, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Entstehung vielfältiger internationaler Organisationen wie z.B. der UNO oder der WTO hat sich der Horizont der Politischen Theorie zunehmend verschoben bzw. erweitert. Untersuchungen und Überlegungen wie Regieren jenseits des Nationalstaats demokratisch legitimiert werden kann, rücken immer mehr in den Fokus. Besondere Aufmerksamkeit wird hier vor allem der Europäischen Union (EU) zuteil, dem bisher ehrgeizigsten Projekt Souveränität unter dem Dach einer internationalen Institution zu bündeln (vgl. Moravcsik 2004: 337). Ursprünglich vor dem Hintergrund einer immanenten Friedensidee gegründet, entwickelte sich in der Folgezeit für die heutige EU immer mehr das Motiv der Wohlstandmehrung zur Triebfeder weiterer Integration und Erweiterung. Da die Staaten sich im Laufe der Zeit alle auf die eine oder andere Weise zu Wohlfahrts- und Sozialstaaten entwickelt hatten, sie alleine jedoch unter den Bedingungen einer wirtschaftlichen Globalisierung nicht mehr in der Lage waren, die an sie herangetragenen Erwartungen bzw. materiellen Aufgaben zu erfüllen, gaben die Nationalstaaten schrittweise Teile ihrer Souveränität an die EU ab, um auf diese Weise ihre Handlungsfähigkeit wiederzugewinnen (vgl. Beck & Grande 2004: 123f). Die so genannte 'negative Integration', die Politik der Marktöffnung und Wettbewerbsgleichheit umfasst, war und ist daher sehr erfolgreich, während die marktkorrigierende oder marktergänzende 'positive Integration' dagegen in der Regel nur im Schneckentempo voran kam, sofern sie überhaupt von der Stelle kam. Besonders schwer tat sich die EU bislang auch in der Außenpolitik, weil in diesem Feld besonders weit auseinander strebende Interessen der Mitgliedsstaaten einer gemeinsamen Politik in die Quere kommen (vgl. Schmidt 2000: 425). Kurzum, die wirtschaftliche und rechtliche Integration in der EU sind weit vorangeschritten, während die politische Integration mit großem Abstand hinterher hinkt. Das hat, wie wir später sehen werden, Konsequenzen für die Legitimitätsdebatte um die EU. Umso weiter die Integration insgesamt fortgeschritten ist, desto komplexer und unübersichtlicher wurde die EU für ihre Bürger.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Unterrichtsstunde: Koordinationsschulung mit dem Rollbrett - Wie lenke ich meinen Partner am sichersten auf dem Rollbrett durch den Parcours? (3. Klasse) by Christian Klaas
Cover of the book Religion, Freiheit, Blasphemie - Die 'Rushdie-Affäre' by Christian Klaas
Cover of the book Die filmische Umsetzung der realen und fiktiven Charaktereigenschaften der Protagonisten in Steven Spielbergs 'Schindlers Liste' by Christian Klaas
Cover of the book It's the economy, stupid - Die Ökonomisierung des Denkens als Bedrohung der Demokratie by Christian Klaas
Cover of the book Die historische Entwicklung der Religionsfreiheit by Christian Klaas
Cover of the book Machen Kleider Leute? Kleiderordnungen im Spätmittelalter und deren Veränderung in der Frühen Neuzeit by Christian Klaas
Cover of the book Selbstverletzendes Verhalten bei weiblichen Adoleszenten. Interventionsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit by Christian Klaas
Cover of the book Eignung der Multiple-Bewertung. Eine vergleichende Analyse von Bewertungsverfahren am Beispiel von Kreditkartenunternehmen by Christian Klaas
Cover of the book Umnutzung von Kirchen allgemein und am Beispiel des Bistums Hildesheim by Christian Klaas
Cover of the book Religionspädagogik. Franz von Assisi im Religionsunterricht der 4. Klasse. by Christian Klaas
Cover of the book Das Warenhaus. Die Entwicklung des Einzelhandels im Kaiserreich by Christian Klaas
Cover of the book Deutscher Nachhaltigkeitskodex. Abgrenzung und Bedeutung im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung by Christian Klaas
Cover of the book Backwardation und Contango auf Commodity-Märkten by Christian Klaas
Cover of the book Realität und Anspruch des Stadt- und Regionalmarketings unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Köln by Christian Klaas
Cover of the book Unterrichtsstunde: 'Die Rollstadt' - Schulung der turnerischen Grundtätigkeit Rollen in einer Gerätelandschaft by Christian Klaas
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy