Vom Soziologieverständnis des Norbert Elias

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Vom Soziologieverständnis des Norbert Elias by Joachim Klenk, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Joachim Klenk ISBN: 9783638325691
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 17, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Joachim Klenk
ISBN: 9783638325691
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 17, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Zur Zivilisationstheorie von Norbert Elias, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1. August 1990 stirbt der in Breslau geborene Soziologe Norbert Elias 93- jährig in Amsterdam. Sein langes Leben deckt sich beinahe mit der ganzen Geschichte der Soziologie als noch relativ junger akademischer Fachdisziplin. Als Soziologe analysierte er das Entstehen der kulturellen Eigentümlichkeiten großer gesellschaftlicher Gruppen, sein wissenschaftliches Werk jedoch zielte auf interdisziplinäre Synthesen, auf eine Verbindung verschiedener 'Menschenwissenschaften'. Bis ins hohe Alter mußte der 1933 ins Exil getriebene Elias auf ihm angemessene Arbeits- und Forschungs möglichkeiten und auf die Breitenwirkung seines Werkes warten. Die Grundlegung seiner Forschungsperspektive findet sich bereits 1939 erstmals erschienenen, aber erst seit den siebziger Jahren breite Anerkennung findendem Hauptwerk 'Über den Prozeß der Zivilisation' 1 . Darin wurde auch so etwas wie eine 'historische Anthropologie bzw. Psychologie' 2 angeregt, in der es um den Zusammenhang der Herausbildung des modernen Staates und tiefgreifende Verhaltensänderungen der Menschen geht. Gesellschaftliche Wirklichkeiten wollte Elias mit Blick auf langfristige Prozeßzusammenhänge untersuchen, soziale Strukturen und Verhaltensweisen der Menschen also nie ohne deren Einlagerung in eine fortwirkende Geschichte behandeln. Doch seine Gedanken paßten lange nicht in den 'soziologischen Mainstream' 3 , auch nicht in die erklärten Gegenrichtungen, sein Werk lag neben den oder quer zu den Linien der etablierten Schulen. 4 Noch 1984 beklagt Norbert Elias, daß die Soziologie 'bis heute in ihrer vorwissenschaftlichen Phase' stecke 5 ¸ sie sei, so schreibt er in seinen 'Notizen zum Lebenslauf', unterentwickelt. Die Struktur der menschlichen Gesellschaft werde noch immer nicht 'mit derjenigen Klarheit herausgearbeitet (...), mit der sich soziologische Probleme darstellen und lösen lassen.' 6 Von der Soziologie selbst ist Elias überzeugt. 'Sie hat eine große Zukunft und ich helfe ein bißchen dabei.' 7 Denn: Wenn die Menschen 'ihr Leben besser regeln wollen, als es heute der Fall ist, dann müssen sie wissen, wie die Dinge zusammenhängen.' Und er fügt hinzu: ' Ich meine das ganz praktisch, denn andernfalls handeln wir falsch. Es ist das Elend der gegenwärtigen Menschheit, daß sie sich so oft durch unrealistische Ideen leiten läßt.' 8

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Zur Zivilisationstheorie von Norbert Elias, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1. August 1990 stirbt der in Breslau geborene Soziologe Norbert Elias 93- jährig in Amsterdam. Sein langes Leben deckt sich beinahe mit der ganzen Geschichte der Soziologie als noch relativ junger akademischer Fachdisziplin. Als Soziologe analysierte er das Entstehen der kulturellen Eigentümlichkeiten großer gesellschaftlicher Gruppen, sein wissenschaftliches Werk jedoch zielte auf interdisziplinäre Synthesen, auf eine Verbindung verschiedener 'Menschenwissenschaften'. Bis ins hohe Alter mußte der 1933 ins Exil getriebene Elias auf ihm angemessene Arbeits- und Forschungs möglichkeiten und auf die Breitenwirkung seines Werkes warten. Die Grundlegung seiner Forschungsperspektive findet sich bereits 1939 erstmals erschienenen, aber erst seit den siebziger Jahren breite Anerkennung findendem Hauptwerk 'Über den Prozeß der Zivilisation' 1 . Darin wurde auch so etwas wie eine 'historische Anthropologie bzw. Psychologie' 2 angeregt, in der es um den Zusammenhang der Herausbildung des modernen Staates und tiefgreifende Verhaltensänderungen der Menschen geht. Gesellschaftliche Wirklichkeiten wollte Elias mit Blick auf langfristige Prozeßzusammenhänge untersuchen, soziale Strukturen und Verhaltensweisen der Menschen also nie ohne deren Einlagerung in eine fortwirkende Geschichte behandeln. Doch seine Gedanken paßten lange nicht in den 'soziologischen Mainstream' 3 , auch nicht in die erklärten Gegenrichtungen, sein Werk lag neben den oder quer zu den Linien der etablierten Schulen. 4 Noch 1984 beklagt Norbert Elias, daß die Soziologie 'bis heute in ihrer vorwissenschaftlichen Phase' stecke 5 ¸ sie sei, so schreibt er in seinen 'Notizen zum Lebenslauf', unterentwickelt. Die Struktur der menschlichen Gesellschaft werde noch immer nicht 'mit derjenigen Klarheit herausgearbeitet (...), mit der sich soziologische Probleme darstellen und lösen lassen.' 6 Von der Soziologie selbst ist Elias überzeugt. 'Sie hat eine große Zukunft und ich helfe ein bißchen dabei.' 7 Denn: Wenn die Menschen 'ihr Leben besser regeln wollen, als es heute der Fall ist, dann müssen sie wissen, wie die Dinge zusammenhängen.' Und er fügt hinzu: ' Ich meine das ganz praktisch, denn andernfalls handeln wir falsch. Es ist das Elend der gegenwärtigen Menschheit, daß sie sich so oft durch unrealistische Ideen leiten läßt.' 8

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Korczaks Beobachtungen in den Sommerkolonien by Joachim Klenk
Cover of the book Valerij Jakovlevi? Tarsis. Sein Werk und sein Leben by Joachim Klenk
Cover of the book Das Jugendamt. Ein Praxisbericht by Joachim Klenk
Cover of the book Das Kreuz - Symbol des Leides, Symbol der Hoffnung by Joachim Klenk
Cover of the book Grundlagen des Webdesigns. Analyse einer Website nach den Aspekten Planung, Gestaltung und Promotion by Joachim Klenk
Cover of the book Auswirkungen einer hochgradigen Hörstörung auf die Entwicklung des Wortschatzes by Joachim Klenk
Cover of the book Notwendigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten für die Steuerung von operativen Bankrisiken by Joachim Klenk
Cover of the book Über die unterschiedliche Wirkung von Involvement auf die Rezeption von Werbeanzeigen by Joachim Klenk
Cover of the book Die Fragebogenerhebung - Empirische Methode der Datenerhebung by Joachim Klenk
Cover of the book Entwicklung und Dokumentation eines Klausurorganisationssystems mit Microsoft Access by Joachim Klenk
Cover of the book Ausfüllen einer Überweisung anhand einer Rechnung (Unterweisung Kaufmann -frau) by Joachim Klenk
Cover of the book Evolution. Entwicklung des Lebens und natürliche Selektion by Joachim Klenk
Cover of the book What are Language Learning Strategies and How Can They Contribute To a Better Learning? by Joachim Klenk
Cover of the book Die Identität der chinesischen Post-1980er Generation by Joachim Klenk
Cover of the book Kein 'Rosenkavalier' und keine 'Blume von Hawaii'. Pfitzners 'Rose vom Liebesgarten', eine vergessene Oper aus dem ersten Drittel unseres Jahrhunderts by Joachim Klenk
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy