Unzuverlässiges Erzählen im aktuellen Mainstreamkino. Eine Analyse von 'Lucky Number Slevin'

Nonfiction, Entertainment, Performing Arts, Film
Cover of the book Unzuverlässiges Erzählen im aktuellen Mainstreamkino. Eine Analyse von 'Lucky Number Slevin' by Jan Horak, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jan Horak ISBN: 9783640802173
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 17, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jan Horak
ISBN: 9783640802173
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 17, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,0, Universität Hamburg (Institut für Germanistik II), Veranstaltung: Von komplizierten Geschichten und unzuverlässigen Erzählern: 'Mind-Bender' im aktuellen Mainstreamkino, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Erzähler gilt '[i]n narrativen Texten diejenige Instanz, die die Information über die erzählte Welt vermittelt'. Doch nicht immer vermittelt diese Instanz die Wahrheit. Narrative Unzuverlässigkeit gilt 'als ein der Ironie verwandtes, widersprüchliches Erzählverhalten'. Es ist 'bereits in der antiken Romanliteratur zu finden' und dementsprechend in der Literaturwissenschaft ausgiebig untersucht worden. Auch im Film gibt es 'Erzähler, deren Behauptungen, zumindest teilweise, als falsch gelten müssen mit Bezug auf das, was in der erzählten Welt der Fall ist.' Filmcharaktere können Informationen verschweigen, und sie können lügen. Doch auch die Vorstellung der Filmkamera als neutraler Vermittlungsinstanz der erzählten Welt muss hinterfragt werden. Im Rahmen dieser Arbeit soll dargelegt werden, welche filmtypischen Formen des unzuverlässigen Erzählens existieren und wie sich diese analysieren und kategorisieren lassen. Anhand eines konkreten Analysebeispiels soll zudem gezeigt werden, wie es unzuverlässig erzählenden Filmen gelingt, das Publikum in die Irre zu führen - und wie das Publikum dies anhand typischer 'Markierungen' hätte bemerken können. Angelehnt an den im Rahmen des Seminars erarbeiteten 'Mind-Bender'- Begriffs handelt es sich bei möglichen zu analysierenden Filmen um kommerziell erfolgreiche bzw. ausgerichtete Kinofilme, die den Zuschauer kognitiv herausfordern, ohne ihn zu überfordern. Die Herausforderung des Zuschauers wird typischerweise durch die Verwendung der narrativen Techniken des nonchronologischen, unzuverlässigen und/oder metaleptischen Erzählens hergestellt, gegen Ende des Films erfolgt jedoch eine lückenlose Aufklärung aller im Laufe des Handlungsverlaufs konstruierten Unklarheiten. Der Film 'Lucky Number Slevin' erfüllt diese Voraussetzungen durch seine über weite Strecken analeptische und elliptische sowie durchgehend hochgradig unzuverlässige Erzählstruktur. Bei unzuverlässig erzählenden Filmen, die gegen Ende auf eine für den Zuschauer überraschende Auflösung zusteuern, unterscheidet sich die Erstrezeption fundamental von möglichen Folgerezeptionen. Wenn in dieser Arbeit vom Zuschauer oder Rezipienten die Rede ist, ist damit zu jeder Zeit ein prototypischer Erstrezipient ohne handlungs- oder figurenspezifisches Vorwissen gemeint.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,0, Universität Hamburg (Institut für Germanistik II), Veranstaltung: Von komplizierten Geschichten und unzuverlässigen Erzählern: 'Mind-Bender' im aktuellen Mainstreamkino, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Erzähler gilt '[i]n narrativen Texten diejenige Instanz, die die Information über die erzählte Welt vermittelt'. Doch nicht immer vermittelt diese Instanz die Wahrheit. Narrative Unzuverlässigkeit gilt 'als ein der Ironie verwandtes, widersprüchliches Erzählverhalten'. Es ist 'bereits in der antiken Romanliteratur zu finden' und dementsprechend in der Literaturwissenschaft ausgiebig untersucht worden. Auch im Film gibt es 'Erzähler, deren Behauptungen, zumindest teilweise, als falsch gelten müssen mit Bezug auf das, was in der erzählten Welt der Fall ist.' Filmcharaktere können Informationen verschweigen, und sie können lügen. Doch auch die Vorstellung der Filmkamera als neutraler Vermittlungsinstanz der erzählten Welt muss hinterfragt werden. Im Rahmen dieser Arbeit soll dargelegt werden, welche filmtypischen Formen des unzuverlässigen Erzählens existieren und wie sich diese analysieren und kategorisieren lassen. Anhand eines konkreten Analysebeispiels soll zudem gezeigt werden, wie es unzuverlässig erzählenden Filmen gelingt, das Publikum in die Irre zu führen - und wie das Publikum dies anhand typischer 'Markierungen' hätte bemerken können. Angelehnt an den im Rahmen des Seminars erarbeiteten 'Mind-Bender'- Begriffs handelt es sich bei möglichen zu analysierenden Filmen um kommerziell erfolgreiche bzw. ausgerichtete Kinofilme, die den Zuschauer kognitiv herausfordern, ohne ihn zu überfordern. Die Herausforderung des Zuschauers wird typischerweise durch die Verwendung der narrativen Techniken des nonchronologischen, unzuverlässigen und/oder metaleptischen Erzählens hergestellt, gegen Ende des Films erfolgt jedoch eine lückenlose Aufklärung aller im Laufe des Handlungsverlaufs konstruierten Unklarheiten. Der Film 'Lucky Number Slevin' erfüllt diese Voraussetzungen durch seine über weite Strecken analeptische und elliptische sowie durchgehend hochgradig unzuverlässige Erzählstruktur. Bei unzuverlässig erzählenden Filmen, die gegen Ende auf eine für den Zuschauer überraschende Auflösung zusteuern, unterscheidet sich die Erstrezeption fundamental von möglichen Folgerezeptionen. Wenn in dieser Arbeit vom Zuschauer oder Rezipienten die Rede ist, ist damit zu jeder Zeit ein prototypischer Erstrezipient ohne handlungs- oder figurenspezifisches Vorwissen gemeint.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Veränderte Kindheit by Jan Horak
Cover of the book Karl Martell - der 'illegitime' Erbe Pippins des Mittleren? by Jan Horak
Cover of the book Wer-Identität und Alltagskonflikte von Schwulen by Jan Horak
Cover of the book Functional Training. Ein integratives Trainingskonzept zur Schulung von Kraft, Koordination und Ausdauer by Jan Horak
Cover of the book Kriminalisierung psychischer Krankheiten im Film am Beispiel von James Mangolds 'Identität' (2003) by Jan Horak
Cover of the book Auswirkungen des Deutschen Corporate Governance Kodex auf die Abschlussprüfung in Aktiengesellschaften by Jan Horak
Cover of the book The Ukraine Crisis and Russia's Attitude towards the Organization for Security and Co-operation in Europa by Jan Horak
Cover of the book Enzyme. Versuchsprotokoll aus einem pflanzenphysiologischen Praktikum by Jan Horak
Cover of the book Eine neue (E)ra? by Jan Horak
Cover of the book Reader response criticism on Charles Baxter's 'Gryphon' by Jan Horak
Cover of the book Die 'rîterschaft' in Hartmann von Aue`s 'Gregorius' by Jan Horak
Cover of the book Augustus Heeresreform. Das Heer als Grundlage des Römischen Imperiums by Jan Horak
Cover of the book Erkenntnisse und Grenzen poststrukturalistischer Ansätze für feministische Theorien in den Sozialwissenschaften am Beispiel Judith Butler by Jan Horak
Cover of the book Die Kriegschuldfrage des zweiten Punischen Krieges by Jan Horak
Cover of the book Island. Daten, Fakten, typische Eigenarten der Isländer und touristische Potenziale des Landes by Jan Horak
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy