Stadtentwicklung und funktionale Zentralität in Südwestdeutschland

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Human Geography
Cover of the book Stadtentwicklung und funktionale Zentralität in Südwestdeutschland by Kerstin Remshard, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Kerstin Remshard ISBN: 9783638425650
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 10, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Kerstin Remshard
ISBN: 9783638425650
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 10, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Geographie), Veranstaltung: Große Exkursion Südwestdeutschland, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fast drei Viertel aller Städte in Südwestdeutschland sind Gründungen, die zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert entstanden. Es lassen sich hierbei mehrere verschiedene Gründungstypen unterscheiden: Bei dem ältesten Gründungstyp handelt es sich um die Römer- oder alten Bischofsstädte,wozu beispielsweise Speyer und Worms zu zählen sind. Bei diesen spätantiken Siedlungen lässt sich nicht nur eine ununterbrochene Siedlungskontinuität feststellen, sondern auch ein Fortbestehen zentraler Funktionen. Der zweite, wesentlich bedeutendere Entwicklungstyp sind die frühen Märkte,die als eigentliche Vorläufer und Schrittmacher des südwestdeutschen Städtewesens gelten. Seit der Zeit der Karolinger wurden Marktprivilegien sowohl an weltliche als auch geistliche Herrschaften verliehen. Die Marktsiedlungen entstanden aus Sicherheitsgründen fast immer in unmittelbarer Nachbarschaft des jeweiligen Herrschaftssitzes. So erwuchsen Marktgründungen bei königlichen Pfalzen, wie z.B. in Ulm, Rottweil, Pforzheim und Hall und ebenso bei Bischofssitzen wie in Marbach am Neckar oder in Ladenburg. Weitere frühe Marktorte sind Esslingen (siehe Abb.1), Herbrechtingen und Gmünd. Die meisten der frühen Märkte konnten dann im Laufe des 12. Jahrhunderts ihr Stadtrecht erwerben. Der dritte Typus der südwestdeutschen Städteentwicklung setzte im frühen 12. Jahrhundert ein, mit den ersten 'planmäßigen Neugründungen aus wilder Wurzel'(Kullen 1983, S.135). Hier leitete die Gründung Freiburgs im Breisgau (siehe Abb.2) durch die Herzöge von Zähringen den 'Boom' der mittelalterlichen Städtegründungen ein, da alle größeren Territorialherren nun diese strategische Wichtigkeit erkannten. Weitere Zähringer Gründungen sind Villingen, Offenburg, Neuenburg und Rottweil. Das besondere an diesen Städten ist, dass sie meisterlich in Lage, Grundriss und Struktur angelegt sind und damit eigentlich ihrer Zeit voraus. Auffällig sind hierbei ihre Größe, das geplante rechtwinklige Straßennetz mit den beiden breiten Mittelachsen die in vier Toren enden und nicht zuletzt die Kanalisation.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Geographie), Veranstaltung: Große Exkursion Südwestdeutschland, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fast drei Viertel aller Städte in Südwestdeutschland sind Gründungen, die zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert entstanden. Es lassen sich hierbei mehrere verschiedene Gründungstypen unterscheiden: Bei dem ältesten Gründungstyp handelt es sich um die Römer- oder alten Bischofsstädte,wozu beispielsweise Speyer und Worms zu zählen sind. Bei diesen spätantiken Siedlungen lässt sich nicht nur eine ununterbrochene Siedlungskontinuität feststellen, sondern auch ein Fortbestehen zentraler Funktionen. Der zweite, wesentlich bedeutendere Entwicklungstyp sind die frühen Märkte,die als eigentliche Vorläufer und Schrittmacher des südwestdeutschen Städtewesens gelten. Seit der Zeit der Karolinger wurden Marktprivilegien sowohl an weltliche als auch geistliche Herrschaften verliehen. Die Marktsiedlungen entstanden aus Sicherheitsgründen fast immer in unmittelbarer Nachbarschaft des jeweiligen Herrschaftssitzes. So erwuchsen Marktgründungen bei königlichen Pfalzen, wie z.B. in Ulm, Rottweil, Pforzheim und Hall und ebenso bei Bischofssitzen wie in Marbach am Neckar oder in Ladenburg. Weitere frühe Marktorte sind Esslingen (siehe Abb.1), Herbrechtingen und Gmünd. Die meisten der frühen Märkte konnten dann im Laufe des 12. Jahrhunderts ihr Stadtrecht erwerben. Der dritte Typus der südwestdeutschen Städteentwicklung setzte im frühen 12. Jahrhundert ein, mit den ersten 'planmäßigen Neugründungen aus wilder Wurzel'(Kullen 1983, S.135). Hier leitete die Gründung Freiburgs im Breisgau (siehe Abb.2) durch die Herzöge von Zähringen den 'Boom' der mittelalterlichen Städtegründungen ein, da alle größeren Territorialherren nun diese strategische Wichtigkeit erkannten. Weitere Zähringer Gründungen sind Villingen, Offenburg, Neuenburg und Rottweil. Das besondere an diesen Städten ist, dass sie meisterlich in Lage, Grundriss und Struktur angelegt sind und damit eigentlich ihrer Zeit voraus. Auffällig sind hierbei ihre Größe, das geplante rechtwinklige Straßennetz mit den beiden breiten Mittelachsen die in vier Toren enden und nicht zuletzt die Kanalisation.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The representation of love in the Elizabethan sonnet by Kerstin Remshard
Cover of the book Immanuel Kant über Pädagogik by Kerstin Remshard
Cover of the book Der Bürger- und Propagandakrieg zwischen Marcus Antonius und Octavian und die Rolle der Kleopatra by Kerstin Remshard
Cover of the book Migrantenjugendliche im Bildungssystem by Kerstin Remshard
Cover of the book Product versus Service Supply Chains Comparison by Kerstin Remshard
Cover of the book Sol invictus - Die Ausbreitung orientalischer Religionen im römischen Kaiserreich by Kerstin Remshard
Cover of the book 'Das Schöne' in der Entwicklung von Platon zu Plotin by Kerstin Remshard
Cover of the book Lesen und Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen by Kerstin Remshard
Cover of the book Chicam - Medienprojekt für Migranten by Kerstin Remshard
Cover of the book Trinkgelder im Steuerrecht. Eine Betrachtung mit Schwerpunkt Ertragsteuer- und Abgabenrecht by Kerstin Remshard
Cover of the book Warum dreht sich Orpheus nach Eurydike um? Vergleich ausgewählter literarischer Bearbeitungen des Orpheus-Mythos by Kerstin Remshard
Cover of the book Die Elemente eines Risikomanagement-Systems by Kerstin Remshard
Cover of the book Ein außersportliches Modell der 80er Jahre: Salutogenese nach Antonovsky. Zur Geschichte eines integrativen Modells by Kerstin Remshard
Cover of the book Das Economic Value Added Konzept als Ansatz in der Unternehmensbewertung by Kerstin Remshard
Cover of the book The role of marriage in Jane Austen's 'Pride and Prejudice' by Kerstin Remshard
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy