Gewalt in Counter-Strike - Darstellungsweise, Kontext und Legitimation

Nonfiction, Computers, Application Software, Multimedia
Cover of the book Gewalt in Counter-Strike - Darstellungsweise, Kontext und Legitimation by Jan Horak, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jan Horak ISBN: 9783640802722
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 17, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jan Horak
ISBN: 9783640802722
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 17, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Medien und Kommunikation), Veranstaltung: Grundlagen der Medien: Computer Game Studies, Sprache: Deutsch, Abstract: Spiegel Online berichtete am 27. Juni 2009 ausführlich und objektiv über den zehnten Geburtstag des First-Person-Shooters COUNTER-STRIKE. Das ist bemerkenswert, steht doch eben jenes Computerspiel seit Jahren immer wieder im Zentrum nicht unbedingt sachlich geführter Debatten in Presse und Politik. Dies ist bevorzugt dann der Fall, wenn es zu von jugendlichen Tätern ausgeübten Gewalttaten kommt, deren Motiv nicht unbedingt sofort erkennbar ist. Die legitime und notwendige Suche nach den Ursachen solcher Verbrechen wie dem Amoklauf von Erfurt im April 2002 oder dem von Winnenden im März 2009 bestimmt meist wochenlang die öffentliche Diskussion. Dabei 'finden sich immer wieder die gleichen Argumentationsketten'2: In den Massenmedien wird in Ermangelung einer plausiblen Erklärung für die verübten Grausamkeiten schnell die Vermutung geäußert, der Täter habe sicherlich gewalthaltige Computerspiele besessen und als 'Vorübung für die Tat' genutzt.3 Es lässt sich in der Tat bei fast allen Gewalttätern eine Korrelation zwischen dem Besitz gewalthaltiger Spiele und der Ausübung einer konkreten Gewalthandlung in der Realität beobachten, dies ist aufgrund der hohen Popularität von First-Person-Shootern vor allem bei männlichen Jugendlichen allerdings kaum verwunderlich. In den Medien wird diese Korrelation in der Regel jedoch als eindeutiger Kausalzusammenhang aufgefasst und entsprechend kommuniziert. Besonders COUNTER-STRIKE wurde auf diese Weise nach dem Amoklauf von Erfurt 'ein Synonym für gewaltverherrlichende [sic!] Computerspiele'4, zudem wurden massiv falsche Aussagen über die im Spiel dargestellten Gewalthandlungen getroffen. So schrieb beispielsweise das Hamburger Abendblatt am 29. April 2002 über das Waffenarsenal in COUNTER-STRIKE, 'am begehrtesten [seien] Pumpguns, denn die bringen die meisten Punkte'. Zumindest einen Mangel an Fantasie bei der Formulierung möglichst martialisch klingenderBehauptungen kann man dem verantwortlichen Redakteur sicherlich nicht vorwerfen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Medien und Kommunikation), Veranstaltung: Grundlagen der Medien: Computer Game Studies, Sprache: Deutsch, Abstract: Spiegel Online berichtete am 27. Juni 2009 ausführlich und objektiv über den zehnten Geburtstag des First-Person-Shooters COUNTER-STRIKE. Das ist bemerkenswert, steht doch eben jenes Computerspiel seit Jahren immer wieder im Zentrum nicht unbedingt sachlich geführter Debatten in Presse und Politik. Dies ist bevorzugt dann der Fall, wenn es zu von jugendlichen Tätern ausgeübten Gewalttaten kommt, deren Motiv nicht unbedingt sofort erkennbar ist. Die legitime und notwendige Suche nach den Ursachen solcher Verbrechen wie dem Amoklauf von Erfurt im April 2002 oder dem von Winnenden im März 2009 bestimmt meist wochenlang die öffentliche Diskussion. Dabei 'finden sich immer wieder die gleichen Argumentationsketten'2: In den Massenmedien wird in Ermangelung einer plausiblen Erklärung für die verübten Grausamkeiten schnell die Vermutung geäußert, der Täter habe sicherlich gewalthaltige Computerspiele besessen und als 'Vorübung für die Tat' genutzt.3 Es lässt sich in der Tat bei fast allen Gewalttätern eine Korrelation zwischen dem Besitz gewalthaltiger Spiele und der Ausübung einer konkreten Gewalthandlung in der Realität beobachten, dies ist aufgrund der hohen Popularität von First-Person-Shootern vor allem bei männlichen Jugendlichen allerdings kaum verwunderlich. In den Medien wird diese Korrelation in der Regel jedoch als eindeutiger Kausalzusammenhang aufgefasst und entsprechend kommuniziert. Besonders COUNTER-STRIKE wurde auf diese Weise nach dem Amoklauf von Erfurt 'ein Synonym für gewaltverherrlichende [sic!] Computerspiele'4, zudem wurden massiv falsche Aussagen über die im Spiel dargestellten Gewalthandlungen getroffen. So schrieb beispielsweise das Hamburger Abendblatt am 29. April 2002 über das Waffenarsenal in COUNTER-STRIKE, 'am begehrtesten [seien] Pumpguns, denn die bringen die meisten Punkte'. Zumindest einen Mangel an Fantasie bei der Formulierung möglichst martialisch klingenderBehauptungen kann man dem verantwortlichen Redakteur sicherlich nicht vorwerfen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Begründung der modernen Olympischen Spiele und des Olympismus durch Pierre de Coubertin by Jan Horak
Cover of the book Der elektronische Handel als neue Betriebsform des Einzelhandels: Angebot, Nachfrage, Produkteignung und zukünftige Entwicklung by Jan Horak
Cover of the book Der Verbrauchsgüterkauf unter besonderer Berücksichtigung der Nutzungsentschädigung bei Ersatzlieferungen by Jan Horak
Cover of the book Unkonventionelles Erdgas. Auswirkungen auf den globalen Erdgasmarkt by Jan Horak
Cover of the book Spielbeobachtung im Hallenhandball by Jan Horak
Cover of the book Die Höhenstufen der Anden by Jan Horak
Cover of the book Prüfung des Lageberichtes unter besonderer Berücksichtigung der Chancen- und Risikoberichterstattung by Jan Horak
Cover of the book 'Die Stunde Null' - Reeducation, Reorientation, Restauration by Jan Horak
Cover of the book Die Organisationsentwicklung - aus verhaltenwissenschaftlicher Perspektive betrachtet by Jan Horak
Cover of the book Sport in der alternden Gesellschaft by Jan Horak
Cover of the book Theoretische Ansätze zur Erklärung der Entwicklung des Produktionspotenzials by Jan Horak
Cover of the book Die Entwicklungspolitik der DDR -Theoretische Grundlagen, historischer Überblick und Organisationsstruktur by Jan Horak
Cover of the book Planning Urban Growth by Jan Horak
Cover of the book Erfolgreiche Zweisprachigkeit by Jan Horak
Cover of the book Erfolgreiche Zusammenarbeit von Kita und Familie. Der lösungsorientierte Ansatz in der Elternarbeit by Jan Horak
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy