Vom Normalmenschen zum Superstar. Zur Rezeption von Casting-Shows

Nonfiction, Entertainment, Performing Arts, Film
Cover of the book Vom Normalmenschen zum Superstar. Zur Rezeption von Casting-Shows by Marie Krist, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Marie Krist ISBN: 9783668366633
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 20, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marie Krist
ISBN: 9783668366633
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 20, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Universität zu Köln (Medien, Kultur und Theater), Veranstaltung: Seminar Affektfernsehen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Inhalte von Castingshows stehen im breiten Interesse der Öffentlichkeit. Aufgrund der breiten Zielgruppe und des gleichzeitig breiten Angebots von Castingshows und den Möglichkeiten, die das Internet (insbesondere Social Media Plattformen) bietet, ist der Rahmen für eine große öffentliche Diskussion um problematische Fragen, vor die uns Castingshows stellen, eröffnet. Mit Shows wie dem 'Musikwettbewerb' des ARD (ab 1952) und dem 'Talentschuppen' des Südwestfunk (1984) begann die langsame Etablierung des Genre 'Castingshow' als Unterformat zum Reality-TV, das damals noch nicht sehr verbreitet war. In den 90ern etablierte sich mit Talk-Shows der Durchschnittsbürgers als Fernsehdarsteller dann vollends. Als Unterhaltung dienen Konfliktsituationen und Probleme aus dem 'echten' Leben, scheinbar alltägliche Begebenheiten, die im Idealfall etwas außerhalb des Regelfalls liegen, damit sie für den normalen Fernsehzuschauer interessant sind. Die eigentliche Normalität des Alltags ist als Fernsehformat uninteressant und nicht geeignet, weil sie für den durchschnittlichen Zuschauer zu sehr alltäglich und zu wenig abwechslungsreich ist. Stattdessen findet beispielsweise bei Gesangs-Castingshows vor Ausstrahlung eine professionelle Auswahl der gezeigten Kandidaten statt. Es werden nur besonders gute oder außergewöhnlich schlechte Kandidaten gezeigt, weil das Zeigen des gewöhnlichen Durchschnittssängers für den Zuschauer nicht interessant ist. Nach Joachim Gottberg heißt es: 'Interessant ist demnach nicht der Regelfall, sondern die Besonderheit' . Wie der Begriff 'Castingshow' schon sagt, findet hier kein klassischer Talentwettbewerb statt, sondern eine Show mit dem Ziel zu unterhalten. Es geht mehr um die auftretenden Personen an sich und weniger um ihr Talent. Wie präsentiert die Person sich? Was für Kleidung trägt sie? Wie geht die Person mit Kritik um? Gleichzeitig spricht Krotz von 'einer ironischen Lesart' , die sich an eine Bildungsschicht richtet, in der man sich abgrenzt von der 'Unterschicht' und vom gezeigten Geschehen im Fernsehen distanzieren will. Reality-TV 'trägt [...] zu einer Spaltung der Gesellschaft bei' . Die Zweitklassengesellschaft findet jetzt auch im medialen Kontext statt. Der thematisch interessierten Bevölkerungsgruppe fehlen zunehmend die Chancen auf einen tatsächlichen Auf-/Ausstieg aus ihrer Situation. Sie schauen Reality-TV aus praktischen Motiven: Wie entkomme ich meiner materiellen und immateriellen Armut?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Universität zu Köln (Medien, Kultur und Theater), Veranstaltung: Seminar Affektfernsehen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Inhalte von Castingshows stehen im breiten Interesse der Öffentlichkeit. Aufgrund der breiten Zielgruppe und des gleichzeitig breiten Angebots von Castingshows und den Möglichkeiten, die das Internet (insbesondere Social Media Plattformen) bietet, ist der Rahmen für eine große öffentliche Diskussion um problematische Fragen, vor die uns Castingshows stellen, eröffnet. Mit Shows wie dem 'Musikwettbewerb' des ARD (ab 1952) und dem 'Talentschuppen' des Südwestfunk (1984) begann die langsame Etablierung des Genre 'Castingshow' als Unterformat zum Reality-TV, das damals noch nicht sehr verbreitet war. In den 90ern etablierte sich mit Talk-Shows der Durchschnittsbürgers als Fernsehdarsteller dann vollends. Als Unterhaltung dienen Konfliktsituationen und Probleme aus dem 'echten' Leben, scheinbar alltägliche Begebenheiten, die im Idealfall etwas außerhalb des Regelfalls liegen, damit sie für den normalen Fernsehzuschauer interessant sind. Die eigentliche Normalität des Alltags ist als Fernsehformat uninteressant und nicht geeignet, weil sie für den durchschnittlichen Zuschauer zu sehr alltäglich und zu wenig abwechslungsreich ist. Stattdessen findet beispielsweise bei Gesangs-Castingshows vor Ausstrahlung eine professionelle Auswahl der gezeigten Kandidaten statt. Es werden nur besonders gute oder außergewöhnlich schlechte Kandidaten gezeigt, weil das Zeigen des gewöhnlichen Durchschnittssängers für den Zuschauer nicht interessant ist. Nach Joachim Gottberg heißt es: 'Interessant ist demnach nicht der Regelfall, sondern die Besonderheit' . Wie der Begriff 'Castingshow' schon sagt, findet hier kein klassischer Talentwettbewerb statt, sondern eine Show mit dem Ziel zu unterhalten. Es geht mehr um die auftretenden Personen an sich und weniger um ihr Talent. Wie präsentiert die Person sich? Was für Kleidung trägt sie? Wie geht die Person mit Kritik um? Gleichzeitig spricht Krotz von 'einer ironischen Lesart' , die sich an eine Bildungsschicht richtet, in der man sich abgrenzt von der 'Unterschicht' und vom gezeigten Geschehen im Fernsehen distanzieren will. Reality-TV 'trägt [...] zu einer Spaltung der Gesellschaft bei' . Die Zweitklassengesellschaft findet jetzt auch im medialen Kontext statt. Der thematisch interessierten Bevölkerungsgruppe fehlen zunehmend die Chancen auf einen tatsächlichen Auf-/Ausstieg aus ihrer Situation. Sie schauen Reality-TV aus praktischen Motiven: Wie entkomme ich meiner materiellen und immateriellen Armut?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Politikvermittlung im Internet by Marie Krist
Cover of the book Aufgaben des Change Managements im Prozess des Unternehmungswandels by Marie Krist
Cover of the book Comentario de texto: La filosofía de la religión de Hegel by Marie Krist
Cover of the book Leitideen und Konzepte der Montessori-Pädagogik by Marie Krist
Cover of the book Marathonlauf. Ausdauer, Energiebereitstellung und Trainingsmethoden by Marie Krist
Cover of the book Zur Implementierung der Optionspreistheorie für reale Investitionen by Marie Krist
Cover of the book Die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt by Marie Krist
Cover of the book Demographischer Wandel in Deutschland bis 2020 by Marie Krist
Cover of the book Die EU-Verschuldungsgrenzen - Ausgestaltung, Sinn und praktische Anwendung by Marie Krist
Cover of the book Erkenntnistheoretische Grundlegung zur Anthropologie by Marie Krist
Cover of the book Werke und Leben des chinesischen Malers Wu Changshuo by Marie Krist
Cover of the book Simulation zur Planung und Gestaltung von Servicekapazitäten by Marie Krist
Cover of the book Neue EU-Regelungen hinsichtlich der Mitbestimmung zur Gründung von Aktiengesellschaften (Stand 2005) by Marie Krist
Cover of the book Lewwer duad üs Slaaw by Marie Krist
Cover of the book Monetäre Prämissen ökonomischer Krisen by Marie Krist
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy