Kindliche Verhaltensstörungen - Definition, Diagnose und gesellschaftliche Implikationen

Definition, Diagnose und gesellschaftliche Implikationen

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Educational Theory, Educational Psychology
Cover of the book Kindliche Verhaltensstörungen - Definition, Diagnose und gesellschaftliche Implikationen by Katja Rommel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Katja Rommel ISBN: 9783638038232
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 18, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Katja Rommel
ISBN: 9783638038232
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 18, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: keine, Hochschule Fresenius Idstein, Veranstaltung: Pädagogik, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Fachterminus für bestimmte Störungsbilder bei Kindern, Jugendlichen und He-ranwachsenden kennt man den Begriff der Verhaltensstörung erst seit 1950, als er auf einem Kongress für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Paris in das Fachvokabular eingeführt wurde (vgl. Hillenbrand 2006, 31). Auch wenn man angesichts mancher Medienberichte und politischer Fensterreden zu der irrigen Auffassung gelangen könnte, Verhaltensstörungen seien erst in die Welt gekommen, als der Fernseher und die Computerspielkonsole das Kinderzimmer eroberten, kennt man das Phänomen, die typischen Erscheinungsbilder dessen, was auch de Laien als 'Verhaltensstörung' geläufig ist, schon lange. Heinrich Hoffmann, ein Frankfurter Psychiater, hat schon 1845 die entsprechenden Störungsbilder beschrieben: Sie alle stammen, ebenso wie der 'böse Friedrich', der 'Daumenlutscher', 'das Paulinchen mit den Streichhölzern' und weitere bekannte Charaktere aus dem berühmten Kinderbuch 'Der Struwwelpeter' (Abbildungen aus: Hoffmann 2002). Der Autor, Heinrich Hoffmann, kannte diese Störungsbilder aus seiner eigenen psychiatrischen Praxis. Den 'Struwwelpeter' hat er nicht als Fachliteratur verfasst, sondern als Weihnachtsgeschenk für seinen eigenen Sohn - vor mehr als 160 Jahren. Versucht man zu definieren, was 'Verhaltensstörungen' sind, so nähert man sich diesem komplexen Begriff vernünftiger Weise, indem man zunächst die Frage stellt, was 'Verhalten' bedeutet: Dorschs Psychologisches Wörterbuch, gibt die Auskunft, es handele sich um die physische Aktivität eines Organismus, die beobachtbar und somit grundsätzlich objektiv messbar sei. Zu dieser Aktivität zähle man willkürliche und unwillkürliche Muskelbewegungen sowie Sprach- und Lautäußerungen. Eine bis dahin beruhigende Antwort, die jedoch alsbald einen neue Richtung einschlägt und den Leser mit der Unschärfe des Begriffs konfrontiert, denn es folgt der Hinweis, dass 'Verhalten' - im Sinne des Behaviorismus - auch ein Spiegel der innerpsychischen Vorgänge sei, weshalb auch innere Erlebnisprozesse, das Denken und Wollen zum Verhalten zu rechnen seien (vgl. Ries 1994, 846). Dass der Begriff der 'Verhaltensstörung' von einer Vielzahl definitorischer Fallstricke umgeben ist, über die zu straucheln man fortwährend Gefahr läuft, merkt man vollends, wenn man nunmehr zu bestimmen versucht, was den Unterschied von 'nicht gestörtem Verhalten' bzw. 'normalem' und 'gestörtem Verhalten' ausmacht.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: keine, Hochschule Fresenius Idstein, Veranstaltung: Pädagogik, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Fachterminus für bestimmte Störungsbilder bei Kindern, Jugendlichen und He-ranwachsenden kennt man den Begriff der Verhaltensstörung erst seit 1950, als er auf einem Kongress für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Paris in das Fachvokabular eingeführt wurde (vgl. Hillenbrand 2006, 31). Auch wenn man angesichts mancher Medienberichte und politischer Fensterreden zu der irrigen Auffassung gelangen könnte, Verhaltensstörungen seien erst in die Welt gekommen, als der Fernseher und die Computerspielkonsole das Kinderzimmer eroberten, kennt man das Phänomen, die typischen Erscheinungsbilder dessen, was auch de Laien als 'Verhaltensstörung' geläufig ist, schon lange. Heinrich Hoffmann, ein Frankfurter Psychiater, hat schon 1845 die entsprechenden Störungsbilder beschrieben: Sie alle stammen, ebenso wie der 'böse Friedrich', der 'Daumenlutscher', 'das Paulinchen mit den Streichhölzern' und weitere bekannte Charaktere aus dem berühmten Kinderbuch 'Der Struwwelpeter' (Abbildungen aus: Hoffmann 2002). Der Autor, Heinrich Hoffmann, kannte diese Störungsbilder aus seiner eigenen psychiatrischen Praxis. Den 'Struwwelpeter' hat er nicht als Fachliteratur verfasst, sondern als Weihnachtsgeschenk für seinen eigenen Sohn - vor mehr als 160 Jahren. Versucht man zu definieren, was 'Verhaltensstörungen' sind, so nähert man sich diesem komplexen Begriff vernünftiger Weise, indem man zunächst die Frage stellt, was 'Verhalten' bedeutet: Dorschs Psychologisches Wörterbuch, gibt die Auskunft, es handele sich um die physische Aktivität eines Organismus, die beobachtbar und somit grundsätzlich objektiv messbar sei. Zu dieser Aktivität zähle man willkürliche und unwillkürliche Muskelbewegungen sowie Sprach- und Lautäußerungen. Eine bis dahin beruhigende Antwort, die jedoch alsbald einen neue Richtung einschlägt und den Leser mit der Unschärfe des Begriffs konfrontiert, denn es folgt der Hinweis, dass 'Verhalten' - im Sinne des Behaviorismus - auch ein Spiegel der innerpsychischen Vorgänge sei, weshalb auch innere Erlebnisprozesse, das Denken und Wollen zum Verhalten zu rechnen seien (vgl. Ries 1994, 846). Dass der Begriff der 'Verhaltensstörung' von einer Vielzahl definitorischer Fallstricke umgeben ist, über die zu straucheln man fortwährend Gefahr läuft, merkt man vollends, wenn man nunmehr zu bestimmen versucht, was den Unterschied von 'nicht gestörtem Verhalten' bzw. 'normalem' und 'gestörtem Verhalten' ausmacht.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Trainingsplan für einen 45-jährigen Mann mit Übergewicht und Bluthochdruck by Katja Rommel
Cover of the book Der Zusammenhang von Führung und Persönlichkeit. Weisen Führungskräfte bestimmte Persönlichkeitseigenschaften auf? by Katja Rommel
Cover of the book Oberösterreichs Lehrkräfte und mobile Medien by Katja Rommel
Cover of the book Faktoren und Prozesse der Bodenbildung by Katja Rommel
Cover of the book Die Anti-Atomkraft-Interessenvertretung nach Tschernobyl und Fukushima im Vergleich by Katja Rommel
Cover of the book Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen by Katja Rommel
Cover of the book Unterschiedliche Weltanschauungen bei Eltern und Nicht-Eltern by Katja Rommel
Cover of the book Systematisches Risiko im Interbanken-Zahlungsverkehr: Theoretische Analyse und wirtschaftspolitische Implikationen by Katja Rommel
Cover of the book Konversationelle Implikaturen by Katja Rommel
Cover of the book Konstruktionsbegleitende Kalkulation by Katja Rommel
Cover of the book Vertikale und horizontale Wettbewerbsbeschränkungen im Licht der Gruppenfreistellungsverordnungen des europäischen Kartellrechts by Katja Rommel
Cover of the book IT Controlling in Theorie und Praxis - am Beispiel der Lufthansa AG by Katja Rommel
Cover of the book Major depressive disorder precursors, predictors and coping mechanism by Katja Rommel
Cover of the book Unterrichtsstunde: Aborigines - facts about their culture and history by Katja Rommel
Cover of the book Zentrale Problemfelder der Anwendung der IFRS für Small and Medium-Sized Entities im Rahmen der Konzernabschlusserstellung by Katja Rommel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy