Klassische Vertragstheorien. Hobbes, Rousseau und Kant.

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, Economic Policy
Cover of the book Klassische Vertragstheorien. Hobbes, Rousseau und Kant. by Thomas Kaiser, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thomas Kaiser ISBN: 9783638265638
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 5, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thomas Kaiser
ISBN: 9783638265638
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 5, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar WS 2003/2004, Sprache: Deutsch, Abstract: Die politischen Systeme unserer Zeit beruhen grundlegend auf einem Theoriegebäude, dass in wichtigen Teilen im 17. und 18. Jahrhundert durch die Vertragstheorien von Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant miterrichtet wurde. Hobbes Hauptwerk 'Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates' aus dem Jahr 1651 wird oftmals als Anfangspunkt der neuzeitlichen politischen Philosophie und Wendepunkt im Verständnis des Menschenbildes gesehen. Grundlage für die Überlegungen von Hobbes, wie auch derer Rousseaus und Kants, bildet die Annahme des 'methodologischen Individualismus'. Das individualistische Menschenbild sieht den Willen des Menschen als Ausgangspunkt jeder denkbaren politischen Ordnung bzw. Herrschaft an. Nur durch eine selbstbestimmte vertragliche Abmachung kann demnach eine staatliche Ordnung entstehen. Damit wurde beginnend mit Hobbes das noch im Mittelalter durch die Scholastiker auf der aristotelischen Lehre basierende Paradigma schrittweise abgelöst, nachdem der Mensch in eine von Gott aufgestellte natürliche Ordnung hineingeboren wird und als von Natur aus zur Gesellschaft bestimmtes Wesen in dieser göttlichen Ordnung seinen Platz findet. Durch das veränderte Menschenbild und die Ablehnung des Gedankens einer göttlichen, natürlichen Ordnung stellt sich für Hobbes, Rousseau und Kant die zentrale Frage nach der Legitimation und den Grenzen staatlicher Ordnung. Dabei ist allen Denkansätzen gemein, dass trotz der Beeinflussung durch die jeweiligen zeitgeschichtlichen Umstände, die Vertragstheorie nicht als Erklärung real existierender gesellschaftlicher Zustände dient, sondern normativ politische Herrschaftsmodelle begründen und rechtfertigen soll. Hierbei kommen die drei Denker zu unterschiedlichen Ergebnissen in Bezug auf die Ausgestaltung der Gesellschaftsverträge und demzufolge auch zu verschiedenen Staatsverständnissen. Ausgangspunkt aller Überlegungen bildet bei allen die Beschreibung eines fiktiven, vorstaatlichen Naturzustandes, der das Zusammenleben der Individuen ohne durch eine ordnungsstiftende Instanz vorgegebene Regeln beschreibt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar WS 2003/2004, Sprache: Deutsch, Abstract: Die politischen Systeme unserer Zeit beruhen grundlegend auf einem Theoriegebäude, dass in wichtigen Teilen im 17. und 18. Jahrhundert durch die Vertragstheorien von Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant miterrichtet wurde. Hobbes Hauptwerk 'Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates' aus dem Jahr 1651 wird oftmals als Anfangspunkt der neuzeitlichen politischen Philosophie und Wendepunkt im Verständnis des Menschenbildes gesehen. Grundlage für die Überlegungen von Hobbes, wie auch derer Rousseaus und Kants, bildet die Annahme des 'methodologischen Individualismus'. Das individualistische Menschenbild sieht den Willen des Menschen als Ausgangspunkt jeder denkbaren politischen Ordnung bzw. Herrschaft an. Nur durch eine selbstbestimmte vertragliche Abmachung kann demnach eine staatliche Ordnung entstehen. Damit wurde beginnend mit Hobbes das noch im Mittelalter durch die Scholastiker auf der aristotelischen Lehre basierende Paradigma schrittweise abgelöst, nachdem der Mensch in eine von Gott aufgestellte natürliche Ordnung hineingeboren wird und als von Natur aus zur Gesellschaft bestimmtes Wesen in dieser göttlichen Ordnung seinen Platz findet. Durch das veränderte Menschenbild und die Ablehnung des Gedankens einer göttlichen, natürlichen Ordnung stellt sich für Hobbes, Rousseau und Kant die zentrale Frage nach der Legitimation und den Grenzen staatlicher Ordnung. Dabei ist allen Denkansätzen gemein, dass trotz der Beeinflussung durch die jeweiligen zeitgeschichtlichen Umstände, die Vertragstheorie nicht als Erklärung real existierender gesellschaftlicher Zustände dient, sondern normativ politische Herrschaftsmodelle begründen und rechtfertigen soll. Hierbei kommen die drei Denker zu unterschiedlichen Ergebnissen in Bezug auf die Ausgestaltung der Gesellschaftsverträge und demzufolge auch zu verschiedenen Staatsverständnissen. Ausgangspunkt aller Überlegungen bildet bei allen die Beschreibung eines fiktiven, vorstaatlichen Naturzustandes, der das Zusammenleben der Individuen ohne durch eine ordnungsstiftende Instanz vorgegebene Regeln beschreibt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The Role of Nature in the Works of Octavia Butler by Thomas Kaiser
Cover of the book Die Kathedrale von Reims - Ein historischer Überblick by Thomas Kaiser
Cover of the book Max Scheler und Nicolai Hartmann: Größe und Grenze einer materialen Wertethik - eine kritische Sichtung by Thomas Kaiser
Cover of the book Social Organization and Self-Government of Albanians according to the Costumary Law by Thomas Kaiser
Cover of the book Agrarkraftstoffe in der Diskussion by Thomas Kaiser
Cover of the book Ist der Schulsport geeignet, das nachschulische Sporttreiben vorzubereiten bzw. anzuregen? by Thomas Kaiser
Cover of the book Die Europäische Union und das Privatrecht by Thomas Kaiser
Cover of the book Das neue Recht der Existenzvernichtungshaftung by Thomas Kaiser
Cover of the book Herman Nohl - Die Bildung des Erziehers by Thomas Kaiser
Cover of the book Gewalt in Lateinamerika by Thomas Kaiser
Cover of the book 'Wie die Literatur an den hochmittelalterlichen Fürstenhof kam und organisiert war' by Thomas Kaiser
Cover of the book Das Differenzprinzip in John Rawls' Gerechtigkeitstheorie by Thomas Kaiser
Cover of the book Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - Bildungschancen im Kontext sozialer Ungleichheit by Thomas Kaiser
Cover of the book Von der systemischen Familientherapie zur systemischen Organisationsberatung by Thomas Kaiser
Cover of the book Probleme im Alltag mit geistig behinderten Pflegekindern by Thomas Kaiser
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy