Jean-Luc Godards Mittel der Verfremdung - Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962)

Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962)

Nonfiction, Entertainment, Performing Arts, Film
Cover of the book Jean-Luc Godards Mittel der Verfremdung - Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962) by Eleonóra Szemerey, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Eleonóra Szemerey ISBN: 9783638344517
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 28, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Eleonóra Szemerey
ISBN: 9783638344517
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 28, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen, 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Man hat mich öfter für einen Lehrer /donneur de leçons/ gehalten. Heute mit 50 Jahren, von denen ich 30 beim Film war (von denen allerdings nur 20 Spuren auf der Wahrnehmungsoberfläche hinterlassen haben), habe ich ein wenig das Gefühl, eher wie ein Blutspender /donneur du sang/ funktioniert zu haben. Sogar die Werbung hat das Verfahren der Nicht-Überblendung, der Nicht- Verkettung von Elementen bei mir abgeguckt, ohne mir das gebührend zu vergelten. So sieht Jean-Luc Godard seinen Einfluss auf die Filmwelt dreißig Jahre nach seinem Kinodebüt als junger cinephiler Autorenfilmer der Nouvelle Vague. Und tatsächlich, ohne Kenntnisse in Filmtheorie und -praxis seiner Zeit bemerkt man viele der oben erwähnten Verfahren als heutiger Zuschauer von M-TV und Werbefernsehen, als Benutzer von Computer und Internet gar nicht mehr. Godards Erstlingswerk A BOUT DE SOUFFLE brach bereits 1959 unwiederbringlich mit dem klassischen Erzählkino und arbeitete konsequent gegen traditionelle Konventionen. Dessen Dreh kommentiert er folgendermaßen: Wir waren also völlig gegen unseren Willen draußen und, was mich betraf, ohne jede Theorie. Da ich von nichts eine Ahnung hatte, bestand meine einzige Theorie darin, um jeden Preis allen Verboten aus dem Wege zu gehen.' (Godard 1983: 25) Diese Arbeit behandelt hauptsächlich Filme aus Godards erster Schaffensphase, die er selbst von 1959 bis 1968 datiert - der Hochzeit der Nouvelle Vague. VIVRE SA VIE (1962), sein erster Essay-Film, wird exemplarisch analysiert und mit Ausschnitten aus dem Kurzfilm UNE HISTOIRE D'EAU (1958), den Spielfilmen A BOUT DE SOUFFLE (1959), LE PETIT SOLDAT (1960), UNE FEMME EST UNE FEMME (1961), PIERROT LE FOU (1965), 2 OU 3 CHOSES QUE JE SAIS D'ELLE (1966) und Godards letztem Kinofilm vor seiner Video- Periode, WEEK-END (1967), in Verbindung gesetzt. VIVRE SA VIE dient dabei als Beispiel, denn dieser Film ist bereits ein Essay, doch weist er dabei noch einen nachvollziehbaren Plot und eine relativ lineare Narration auf. Die Untersuchung gilt der Godardschen Verfremdung filmischer Darstellung, ihren Mitteln und Wirkungen. Waren Godards skandalöse Regelbrüche gekonnte Elemente der Desillusionierung und Distanzierung eines intellektuellen Autorenfilmers, oder doch nur simple Anfängerfehler aus Mangel an praktischen Kenntnissen und jugendlichem Protest, wie das zweite oben angeführte Zitat vermuten lässt? Aber wie konnte er Kino und Fernsehen dann in dem erwähnten Ausmaß revolutionieren?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen, 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Man hat mich öfter für einen Lehrer /donneur de leçons/ gehalten. Heute mit 50 Jahren, von denen ich 30 beim Film war (von denen allerdings nur 20 Spuren auf der Wahrnehmungsoberfläche hinterlassen haben), habe ich ein wenig das Gefühl, eher wie ein Blutspender /donneur du sang/ funktioniert zu haben. Sogar die Werbung hat das Verfahren der Nicht-Überblendung, der Nicht- Verkettung von Elementen bei mir abgeguckt, ohne mir das gebührend zu vergelten. So sieht Jean-Luc Godard seinen Einfluss auf die Filmwelt dreißig Jahre nach seinem Kinodebüt als junger cinephiler Autorenfilmer der Nouvelle Vague. Und tatsächlich, ohne Kenntnisse in Filmtheorie und -praxis seiner Zeit bemerkt man viele der oben erwähnten Verfahren als heutiger Zuschauer von M-TV und Werbefernsehen, als Benutzer von Computer und Internet gar nicht mehr. Godards Erstlingswerk A BOUT DE SOUFFLE brach bereits 1959 unwiederbringlich mit dem klassischen Erzählkino und arbeitete konsequent gegen traditionelle Konventionen. Dessen Dreh kommentiert er folgendermaßen: Wir waren also völlig gegen unseren Willen draußen und, was mich betraf, ohne jede Theorie. Da ich von nichts eine Ahnung hatte, bestand meine einzige Theorie darin, um jeden Preis allen Verboten aus dem Wege zu gehen.' (Godard 1983: 25) Diese Arbeit behandelt hauptsächlich Filme aus Godards erster Schaffensphase, die er selbst von 1959 bis 1968 datiert - der Hochzeit der Nouvelle Vague. VIVRE SA VIE (1962), sein erster Essay-Film, wird exemplarisch analysiert und mit Ausschnitten aus dem Kurzfilm UNE HISTOIRE D'EAU (1958), den Spielfilmen A BOUT DE SOUFFLE (1959), LE PETIT SOLDAT (1960), UNE FEMME EST UNE FEMME (1961), PIERROT LE FOU (1965), 2 OU 3 CHOSES QUE JE SAIS D'ELLE (1966) und Godards letztem Kinofilm vor seiner Video- Periode, WEEK-END (1967), in Verbindung gesetzt. VIVRE SA VIE dient dabei als Beispiel, denn dieser Film ist bereits ein Essay, doch weist er dabei noch einen nachvollziehbaren Plot und eine relativ lineare Narration auf. Die Untersuchung gilt der Godardschen Verfremdung filmischer Darstellung, ihren Mitteln und Wirkungen. Waren Godards skandalöse Regelbrüche gekonnte Elemente der Desillusionierung und Distanzierung eines intellektuellen Autorenfilmers, oder doch nur simple Anfängerfehler aus Mangel an praktischen Kenntnissen und jugendlichem Protest, wie das zweite oben angeführte Zitat vermuten lässt? Aber wie konnte er Kino und Fernsehen dann in dem erwähnten Ausmaß revolutionieren?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die nationalsozialistische Bauerngesetzgebung by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Welche Auswirkungen hat HIT-Training auf die Laktatkonzentration im Blut? by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Frauen in der Hadit-Überlieferung - fundamentale Glieder der Kette by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Die Gattung 'Captivity narratives'. Strukturelle und inhaltliche Homogenität und die Motive Gewalt und Religion by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Die Schweiz. Kurze Vorstellung von Land, Volksmusik und Volkstanz by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Konflikte in Partnerschaften by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Das Verhältnis von Text und Bild in Karikaturen der Satirezeitschrift pardon by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter Berücksichtigung ihrer Mehrsprachigkeit by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Ansätze zur Analyse und Optimierung von Logistiknetzwerken by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Ein Vergleich der Rechtskultur Spaniens und Deutschlands am Beispiel des Erblassens by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Miturheberschaft, Bearbeiterurheberrecht, freie Benutzung und Plagiate by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Befristete Arbeitsverträge by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Die Medizin des Propheten und ihre Bedeutung in der Gegenwart. Traditionelle islamische Heilvorstellungen in modernen Fatwas by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Instrumente des Risikocontrollings zur Bewertung von Risiken by Eleonóra Szemerey
Cover of the book Der Energieträger Erdgas. Ressourcen, Reserven und Märkte by Eleonóra Szemerey
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy