Der Homo Oeconomicus und soziale Integration durch ehrenamtliches Engagement - ein Gegensatz?

Soziale Integration egoistischer Akteure durch freiwillige Mitwirkung an gemeinnützigen Institutionen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science
Cover of the book Der Homo Oeconomicus und soziale Integration durch ehrenamtliches Engagement - ein Gegensatz? by Marcus Guhlan, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Marcus Guhlan ISBN: 9783638015691
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 3, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marcus Guhlan
ISBN: 9783638015691
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 3, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Theorien sozialer Integration, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Thomas Hobbes wissen wir: der Mensch ist egoistisch, rational und verfolgt nur sein eigenes Interesse (vgl. Hobbes 1986). Diese Beschreibung von natürlichen Eigenschaften entwickelt sich in einer von materiellen Werten bestimmten kapitalistischen Gesellschaft zu einer postmodernen Lehre, die als Grundlage verschiedenster Theorien dient. Doch werden diese Eigenschaften oft missbraucht - mitunter auch von Hobbes selbst -, um deren negative, also desintegrierende Folgen auf die Folie moderner Gesellschaften zu projizieren. Dass die Verfolgung des Eigeninteresses aber auch nicht intendierte positive Folgen haben kann, erklärt uns beispielsweise Adam Smith, wenn er anführt, dass die Mehrung des eigenen Wohlstands automatisch und gelenkt von einer unsichtbaren Hand zu einem 'Wohlstand aller Nationen' führt (vgl. Smith 1999). Dieser Theorie zu Grunde liegt das Streben nach materiellen Gütern. Wie sich eigeninteressierte Individuen in eine Gesellschaft integrieren steht auch im Mittelpunkt dieser Arbeit, wobei konkret folgender Frage nachgegangen wird: Wie funktioniert die Integration rationaler Individuen durch wohltätiges Engagement? Denn eigentlich sollte man doch annehmen, dass die Theorie vom rationalen Egoisten ehrenamtlichen Engagements diametral gegenübersteht. Es soll der Versuch unternommen werden, auf Grundlage eines gegebenen Selbstinteresses zu erklären, wie das Streben nach sozialem Kapital in dergestalt handlungsleitend wirkt, dass freiwillige und gemeinnützige Aktivitäten unternommen werden, um diese Ziele zu erreichen. Die Konzeption des sozialen Kapitals steht hier analog zu anderen Kapitalkonzepten und wird dazu genutzt, den Ressourcencharakter sozialer Beziehungen für das Individuum zu beschreiben und den daraus entstehenden Nutzen bei der Zielerreichung zu verfolgen. Durch diese Ausrichtung des Konzepts sozialen Kapitals können freiwillig Tätige als Träger und Nutznießer der Kapitalform betrachtet werden. Freiwillige gelten also dann nicht mehr nur als unerschöpfliches Arsenal, welches für die Gesellschaft oder bestimmte Teile von dieser wohlbringend Gutes tut, sondern vielmehr auch als eigenständige Individuen, die mit ihrer Tätigkeit egoistische Zielsetzungen, Motive und Absichten verbinden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Theorien sozialer Integration, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Thomas Hobbes wissen wir: der Mensch ist egoistisch, rational und verfolgt nur sein eigenes Interesse (vgl. Hobbes 1986). Diese Beschreibung von natürlichen Eigenschaften entwickelt sich in einer von materiellen Werten bestimmten kapitalistischen Gesellschaft zu einer postmodernen Lehre, die als Grundlage verschiedenster Theorien dient. Doch werden diese Eigenschaften oft missbraucht - mitunter auch von Hobbes selbst -, um deren negative, also desintegrierende Folgen auf die Folie moderner Gesellschaften zu projizieren. Dass die Verfolgung des Eigeninteresses aber auch nicht intendierte positive Folgen haben kann, erklärt uns beispielsweise Adam Smith, wenn er anführt, dass die Mehrung des eigenen Wohlstands automatisch und gelenkt von einer unsichtbaren Hand zu einem 'Wohlstand aller Nationen' führt (vgl. Smith 1999). Dieser Theorie zu Grunde liegt das Streben nach materiellen Gütern. Wie sich eigeninteressierte Individuen in eine Gesellschaft integrieren steht auch im Mittelpunkt dieser Arbeit, wobei konkret folgender Frage nachgegangen wird: Wie funktioniert die Integration rationaler Individuen durch wohltätiges Engagement? Denn eigentlich sollte man doch annehmen, dass die Theorie vom rationalen Egoisten ehrenamtlichen Engagements diametral gegenübersteht. Es soll der Versuch unternommen werden, auf Grundlage eines gegebenen Selbstinteresses zu erklären, wie das Streben nach sozialem Kapital in dergestalt handlungsleitend wirkt, dass freiwillige und gemeinnützige Aktivitäten unternommen werden, um diese Ziele zu erreichen. Die Konzeption des sozialen Kapitals steht hier analog zu anderen Kapitalkonzepten und wird dazu genutzt, den Ressourcencharakter sozialer Beziehungen für das Individuum zu beschreiben und den daraus entstehenden Nutzen bei der Zielerreichung zu verfolgen. Durch diese Ausrichtung des Konzepts sozialen Kapitals können freiwillig Tätige als Träger und Nutznießer der Kapitalform betrachtet werden. Freiwillige gelten also dann nicht mehr nur als unerschöpfliches Arsenal, welches für die Gesellschaft oder bestimmte Teile von dieser wohlbringend Gutes tut, sondern vielmehr auch als eigenständige Individuen, die mit ihrer Tätigkeit egoistische Zielsetzungen, Motive und Absichten verbinden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wagen in der Antike by Marcus Guhlan
Cover of the book Die Bedeutung der Medien als vierte Gewalt by Marcus Guhlan
Cover of the book Governance, Bedeutungszusammenhänge und Anwendungsbereiche. Der Versuch einer Annäherung by Marcus Guhlan
Cover of the book Der Konflikt zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. bis 1078 by Marcus Guhlan
Cover of the book Zum Zusammenhang von psychopathologischer Auffälligkeit, Aggressivität und Delinquenz mit Regelverletzendem Verhalten von Frauen in Haft by Marcus Guhlan
Cover of the book Das Arbeitszeitmodell der Vertrauensarbeitszeit - Darstellung und Anwendung auf die Autoliv Sicherheitstechnik GmbH by Marcus Guhlan
Cover of the book Neufassung der ADHS- E Kriterien nach DSM-V by Marcus Guhlan
Cover of the book Die steuerliche Verlustbehandlung von Kapitalgesellschaften. Der Wert von steuerlichen Verlustvorträgen für marode Unternehmen by Marcus Guhlan
Cover of the book Design-Hotels. Individualität auf dem Hotelmarkt by Marcus Guhlan
Cover of the book Avatare - Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz virtueller Berater by Marcus Guhlan
Cover of the book Die Frage nach dem sicheren Geschlecht by Marcus Guhlan
Cover of the book Mein Weg geht weiter - Nach schwerer Krankheit auf dem Jakobsweg by Marcus Guhlan
Cover of the book Wirkungsmöglichkeiten musiktherapeutischer und musikpädagogischer Maßnahmen in der Arbeit mit schwerstmehrfach behinderten Menschen by Marcus Guhlan
Cover of the book Platons Analyse falscher Aussagen by Marcus Guhlan
Cover of the book Kohlbergs Konzept der Just Community - ein Überblick by Marcus Guhlan
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy